Sonntag, 31. August 2008

Stoppok rockt den Carl zum letzten Mal ?!?
























Kurz vor einem neuen Job (wird noch nicht verraten :-) habe ich mir ein freitäglich-sommerliches Bad in Rock'nRoll gegönnt und bin zur Aufzeichnung der Live-DVD von Stefan Stoppok (Open-air und drei Stunden durchgespielt!) in die Zeche Carl gefahren.
Ich musste mir den sprichwörtlichen Ruck geben, weil ich im Kopf zum einen schon mit ganz Dingen in Sachen Budgets, Planungen, Listen etc. belegt war. Das Wetter war nachmittags auch nicht gerade motivierend und zudem hatte "Könich" (drittes Bild oben rechts) als Stoppok-Foto-Platzhirsch die älteren Rechte.
Und siehe da: Zur Belohnung gab's ein richtig schönes Konzert bei richtig schönem Sommerabend-Wetter in richtig schöner Gesellschaft!
Ganz und gar nicht schön sind die allgemeine Situation für die Zeche Carl: Die Zeche ist als ältestes Soziokultur-Zentrum im Revier akut von Pleite und Schließung bedroht. Es gibt einen Insolvenzverwalter, Kündigungen und viele Gerüchte.
Eines davon: Alles nur Theaterdonner (?) – im Vorwahljahr kann man es sich nicht leisten, das Ding dichtzumachen.
Ein anderes: Es geht um einen aus STEUERSCHULDEN verursachten erhöhten öffentlichen Förderungsbedarf von jährlich 70.000 €.
Wenn das stimmen sollte, wäre es absurdes Polit-Theater: Linke Tasche – rechte Tasche – aus die Maus für Carl!
Am 13.09. gibt es jedensfalls einen Pflichttermin: Soli-Festival auf dem Carl-Gelände!
Zum Grausen ist jedenfalls die gemeinsame Presseerklärung des Insolvenzverwalters und von Essens Oberbürgermeister:
"Der vorläufige Insolvenzverwalter und die Stadt Essen haben gemeinsam Möglichkeiten für eine Fortführung des Betriebes des Zeche Carl e.V. geprüft. Sämtliche Überlegungen zur Fortführung des Betriebes haben sich jedoch als nicht tragfähig erwiesen. Eine Fortführung der Aktivitäten durch den Zeche Carl e.V. ist – nach gemeinsamer Einschätzung- aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. Den Mitarbeitern wird zum 1. Oktober 2008 der Eintritt in eine Transfer Gesellschaft ermöglicht. Durch diesen sozialverträglichen Weg wird Arbeitslosigkeit vermieden.
Für den Standort Zeche Carl wird ein neues Konzept mit Unterstützung der Stadt Essen als Eigentümerin des Grundstücks entwickelt. In einem Übergangzeitraum wird die Stadt Essen als Gebäudeeigentümerin die Räume an interessierte Veranstalter vermieten. Die auf dem Gelände der Zeche Carl stattfindende Kinderbetreuung (Kinder Carl) soll im Stadtteil sichergestellt werden. Dazu werden die Eltern der angemeldeten Kinder in den kommenden Tagen angeschrieben." Rolf Otto Neukirchen, Vorläufiger Insolvenzverwalter / Dr. Wolfgang Reiniger, Oberbürgermeister.

Wenn sich künftig Stadtteilarbeit, Sozialarbeit und öffentlicher Dienst insgesamt wirtschaftlich rechnen lassen müssen, dann fordere ich: Gleiches Recht für alle! Macht die Stadtverwaltung dicht!

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